22. April 2016
SEPA Card Clearing – Migration erfolgreich abgeschlossen
Rechtzeitig zur gesetzlich vorgegebenen Abschaltung des deutschen EMZ-DTA-Clearings durch die Deutsche Bundesbank konnte die Umstellung der Abrechnung von Kartentransaktionen auf das moderne, XML-basierte Format „SEPA Card Clearing“ (SCC) erfolgreich abgeschlossen worden. Damit wurde ein ambitioniertes Projekt beendet, welches nicht weniger als sämtliche Kartentransaktionen im electronic cash-System, sowie dem Geldautomaten- und dem Geldkarte-System betraf. Mithin mehrere Milliarden Transaktionen mit der girocard pro Jahr. Am Migrationsprojekt waren nahezu alle Banken und Sparkassen und auch eine Vielzahl von Dienstleistern und Händlern auf der Akzeptanzseite beteiligt.
Die Deutsche Kreditwirtschaft hat dieses Projekt als Teil ihrer europäischen Strategie umgesetzt, deren Ziel es u.a. ist, sämtliche ehemals rein deutsche Standards durch internationale Standards zu ersetzen sind. Seit 2012 haben Arbeitsgruppen an der Spezifikation für die Nutzung von SCC für die deutschen Kartenprodukte gearbeitet und ein detailliertes Migrationskonzept aufgesetzt. Es war das größte Projekt nach der Einführung der SEPA-Überweisung und der SEPA-Lastschrift in Deutschland.
Die überaus positiven Erfahrungen in Deutschland könnten auch weitere Länder oder Kartensysteme anregen, eine Migration auf SCC ins Auge zu fassen. Um solche Überlegungen zu fördern, hat die Deutsche Kreditwirtschaft einen ausführlichen Projektbericht verfasst (siehe Anlage).
Durch die Umstellung des Kartenverrechnungsformats auf SCC konnte eine einheitliche SEPA-Zahlungsinfrastruktur für alle Zahlungsinstrumente innerhalb der Kreditinstitute erreicht werden. Das auf eine moderne IT-Architektur aufsetzende neue Format ermöglicht somit enorme Synergieeffekte mit den bereits etablierten SEPA-Verfahren.