Basiswissen rund um die girocard

Die girocard ist im deutschen Einzelhandel Marktführerin beim Bezahlen: Mit einem Umsatzanteil von 41,9 Prozent lag sie 2022 laut dem EHI Retail Institute erneut an erster Position unter allen Zahlungsarten und verwies das Bargeld (37,5 Prozent) wieder auf Rang zwei. Für hohe Reichweite sorgen mehr als 100 Millionen ausgegebene Karten und über 1 Million aktive Terminals.

Im Jahr 2022 zeigt die Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum:

+ 13,4 Prozent Zahlungen (5,92 Milliarden -> 6,71 Milliarden Transaktionen)

+ 12,2 Prozent Umsatz (253 Milliarden Euro -> 284 Milliarden Euro)

+ 7,5 Prozent aktive Terminals (973.000 -> 1.046.000 aktive Terminals)

(jeweils 2021 -> 2022)

 

Was ist die girocard?
Die girocard (ehemals ec-Karte) ist ein eigenständiges und unabhängiges Bezahlsystem der deutschen Banken und Sparkassen und Deutschlands meistverbreitete Bezahlkarte. Sie stellt Verbrauchern zwei wesentliche Services zur Verfügung: Das sogenannte girocard-Verfahren (ehemals „electronic cash“) ist das Debitkarten-Zahlverfahren zur Abwicklung von Zahlungen mit der Karte zum Beispiel an der Ladenkasse (Point-of-Sale). Mit dem „Deutschen Geldautomaten-System“ wird Verbrauchern die Bargeldbeschaffung am Geldautomaten mit der girocard ermöglicht.

Wie bekomme ich eine girocard?
Die girocard ist zentrales Element der Deutschen Kreditwirtschaft und der ihr angeschlossenen Institute und wichtig für die Souveränität der deutschen Volkswirtschaft. In der Regel erhalten Verbraucher ihre girocard automatisch zu ihrem Girokonto.

Wo kann ich mit der girocard zahlen?
Die girocard hat deutschlandweit über 1 Million aktive Terminals – so können Verbraucher ihren Einkauf bei nahezu allen Händlern bargeldlos mit der girocard bezahlen. In Deutschland gibt es laut dem EHI Retail Institute außerdem bis zu 200.000 Bezahlterminals, an denen ausschließlich die girocard akzeptiert wird.

Inwieweit profitiert der Handel in Deutschland von der girocard?
Zwischen der Deutschen Kreditwirtschaft und dem Handel besteht ein gewachsener, vertrauensvoller Umgang und der Handel unterstützt die Existenz eines nationalen Systems. Für Händler ist die girocard ein besonders kosteneffizientes System für garantierte Zahlungen. Die Kostenvorteile, die durch die hohe Verbreitung und Nutzung der girocard für den Handel entstehen, sind am Ende auch für die Verbraucher spürbar.

Welchen Nutzen hat ein nationales Bezahlsystem wie die girocard?
Mit der girocard existiert in Deutschland ein starkes, eigenes Zahlungssystem der deutschen Banken und Sparkassen, das genau auf den Markt hierzulande abgestimmt ist. Es ist daher unabhängig von externen Einflüssen und anderen Zahlungssystemen als souveränes System aufgestellt. Damit sorgen Banken und Sparkassen für fortwährend hohe Sicherheitsstandards. Diese Sicherheit und Stabilität erwarten Kunden und Handel zu Recht von der Deutschen Kreditwirtschaft.

Was ist in Zukunft für die girocard geplant?
Die Deutsche Kreditwirtschaft wird die girocard in den kommenden Jahren in einem mehrstufigen Prozess weiterentwickeln, um diese konkurrenzfähiger für die Zukunft aufzustellen. Dabei kommen kontinuierlich neue, passgenaue Zusatzfunktionen auf die Karte.

Kann die girocard auch im Ausland eingesetzt werden?
Für die Zahlungsabwicklung nutzt die girocard das gleichnamige girocard-System der Deutschen Kreditwirtschaft. Dieses System ist auf den deutschen Markt optimiert. Es gibt aber auch im Ausland Terminals beziehungsweise Händler, die die girocard akzeptieren.

Gleichzeitig wird es für deutsche Kunden weiterhin möglich sein, mit der girocard der eigenen Bank oder Sparkasse außerhalb des girocard-Systems, zum Beispiel im Ausland, zu bezahlen. Möglich macht dies das sogenannte Co-Badge-Verfahren. Dabei wird neben dem Debitkartenverfahren girocard ein weiteres Debitkartenverfahren eines internationalen Zahlungsanbieters auf der Karte integriert, erkennbar an einem entsprechenden Akzeptanzlogo (Co-Badge). Die häufigsten Co-Badge-Varianten auf der girocard sind Maestro (gültig bis 2027), V Pay, Debit Mastercard und Visa Debit.

Wie wirkt sich die Einstellung der Maestro-Funktion auf die Nutzung der girocard aus?
Das Maestro-Aus beeinflusst den Einsatz der girocard in Deutschland grundsätzlich nicht. Verbraucher können wie gewohnt bezahlen und Geld abheben. Mastercard hat sich entschieden, die Maestro-Funktion einzustellen. Ab dem 1. Juli 2023 sollen keine neuen Karten mehr damit ausgestellt werden. Bereits ausgegebene Karten behalten weiterhin bis zum auf der Karte angegebenen Datum ihre Gültigkeit und funktionieren im In- und Ausland. Banken und Sparkassen tauschen ihre Karten bis dahin schrittweise aus und wechseln in der Regel von einer girocard mit dem Maestro Co-Badge auf girocards mit Debit Mastercard, V Pay oder Visa Debit.

Was ist der Unterschied zwischen einer Debitkarte und einer Kreditkarte?
Die girocard ist eine Debitkarte. Bei einer Debitkarte (engl. „debit“ steht für Abbuchung) wird der Betrag nach dem Kauf direkt vom Girokonto abgebucht. Im Gegensatz zu einer Debitkarte werden bei Kreditkarten die Umsätze in einem festgelegten Kreditrahmen auf einem Kartenkonto zunächst gesammelt und einmal monatlich vom jeweiligen Girokonto abgebucht.

Teilen

Dokumente und Links

Cookie Einstellungen