21. September 2005

Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehr rückt ein großes Stück näher

Großprojekt SEPA steht vor Implementierung

 
Das „European Payments Council“ (EPC) hat weitere wichtige Voraussetzungen für die Realisierung eines einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums, die „Single Euro Payments Area“ (SEPA), geschaffen. Das für die Integration des Euro-Zahlungsverkehrs wichtigste Gremium der europäischen Kreditwirtschaft bestätigte heute die Entwürfe für die neuen europaweit einheitlichen Verfahren für Lastschriften und Überweisungen sowie ein Rahmenwerk für die Abwicklung von Kartenzahlungen – das „SEPA Cards Framework (SCF)“. Damit hat die europäische Kreditwirtschaft nach nur knapp drei Jahren Entwicklungsarbeit Lösungen für die künftigen europäischen Zahlungsinstrumente erarbeitet.

Die im ZKA-Büro SEPA des Zentralen Kreditausschusses (ZKA) aktiv zusammen-arbeitenden deutschen kreditwirtschaftlichen Verbände und Vertreter der Kreditinstitute sind an der Entwicklung der neuen europäischen Zahlungsinstrumente in den Gremien des EPC maßgeblich beteiligt. So konnten wesentliche Merkmale der effizienten deutschen Zahlungsverfahren in die neuen europäischen Verfahren eingebracht werden. „Diese Entwicklung unterstreicht den Willen der deutschen Kreditwirtschaft, die Integration des europäischen Finanzmarkts aktiv mitzugestalten und voranzutreiben“, betonen die im ZKA vertretenen Spitzenverbände der deutschen Kreditwirtschaft. SEPA soll primär durch die Erarbeitung effizienter Lösungen im Rahmen der Selbstregulierung geschaffen werden. Die deutsche Kreditwirtschaft geht davon aus, dass auch die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank diese Entwicklung positiv würdigen und begleiten werden.

Die Entwürfe für die Zahlungsverfahren werden nun in einem nächsten Schritt den jeweiligen nationalen Kreditwirtschaften vorgelegt und im Rahmen der Länder-konsultation von jedem Teilnehmerland überprüft. Mit einer sukzessiven Implemen-tierung der europäischen Zahlungsverkehrsinstrumente soll dann nach der endgültigen Abstimmung durch das EPC im Dezember 2005 begonnen werden. Angestrebtes Ziel des EPC ist, dass Bankkunden grenzüberschreitende Euro-Zahlungen genauso einfach und sicher tätigen können wie heute im jeweiligen Inland. Es ist beabsichtigt, dass Kunden ab Januar 2008 entsprechende Produkte zusätzlich zu den bestehenden Zahlungsverkehrsinstrumenten nutzen können.

Die SEPA-Überweisung fasst die Vorgaben bereits bestehender europäischer Vereinbarungen zur Abwicklung grenzüberschreitender Überweisungen zu einem einheitlichen Konzept zusammen und gewährleistet so ein europäisches Standard-verfahren. Eine Grundlage bildet hier die in Deutschland seit dem Jahr 2003 angebotene „EU-Standardüberweisung“.

Mit der SEPA-Lastschrift wird erstmals auch für grenzüberschreitende Lastschrifteinzüge ein Zahlungsinstrument geschaffen. Das nunmehr vorliegende Verfahren übernimmt wesentliche Merkmale des in Deutschland stark genutzten Einzugsermächtigungsverfahrens.

Das „SEPA Cards Framework“ definiert generelle Anforderungen an Kartensysteme, die das Bezahlen in ganz Europa deutlich vereinfachen sollen. Kunden sollen ihre Karte in ganz Europa verwenden können, ohne einen Unterschied zum Einsatz im Heimatland zu erkennen.


Ansprechpartner:

Heiner Herkenhoff

für den Zentralen Kreditausschuss
Bundesverband deutscher Banken e.V.
Tel.: 0 30/16 63-12 00

Kirsten Bradtmöller
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V.
Tel.: 0 30/20 21-13 00

Dr. Stephan Rabe
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V.
Tel.: 0 30/81 92-1 60

Stefan Marotzke
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.
Tel.: 0 30/2 02 25-51 10

Dr. Helga Bender
Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V.
Tel.: 0 30/2 09 15-3 30

Teilen

Cookie Einstellungen