7. November 2007
Europäische Allianz für Zahlungssysteme gegründet
Deutsche Kreditwirtschaft von Anfang an dabei / Kunden profitieren von steigen-den Einsatzmöglichkeiten der Debitkarte
Der Zentrale Kreditausschuss, in dem die kreditwirtschaftlichen Spitzenverbände vertreten sind, ist mit den Zahlungssystemen „electronic cash“ und dem „Deutschen Geldautomaten-System“ an der heute ins Leben gerufenen europäischen Allianz für Zahlungssysteme (Euro Alliance of Payment Schemes, EAPS) von Beginn an beteiligt. Der Zusammenschluss erweitert das Angebot für Karteninhaber, innerhalb Europas Waren und Dienstleistungen mit ihrer Debitkarte zu bezahlen und Bargeld abzuheben.Die EAPS ist eine Kooperation von zunächst sechs europäischen Debitkartenverfahren. Neben dem deutschen electronic-cash-Verfahren und dem Deutschen Geldautomaten-System beteiligen sich die POS- (Point-of-Sale) und Geldautomatensysteme MultiBanco (Portugal) und PagoBancomat (Italien), das spanische EURO6000-Vefahren, der britische Geldautomatenverbund Link sowie der europaweite Zusammenschluss EUFISERV. Die Kooperationspartner repräsentieren 222 Mio. Debitkarten, 190.000 Geldautomaten und mehr als 2,1 Mio. POS-Terminals. Der Zusammenschluss zu einer Allianz ermöglicht die gegenseitige Akzeptanz der Debitkarten der Kooperationspartner bei den von den Partnern angeschlossenen POS-Terminals und Geldautomaten. "Mit der Gründung der EAPS ist ein bedeutender Meilenstein für die Schaffung eines SEPA der Karten erreicht" erklärt Bernd M. Fieseler, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) als ZKA-Federführer.
Diese erste und einzigartige paneuropäische Initiative steht auch allen anderen Debitkartengestützten Zahlsystemen in Europa offen. Damit wird die Grundlage für ein drittes Zahlungsverkehrssystem gelegt, das den Wettbewerb in Europa zwischen den internationalen Kartensystemen stärkt. Die erste EAPS-Transaktion wird pünktlich zum Start der SEPA am 1. Januar 2008 erfolgen. Bereits heute laufen erfolgreich entsprechende technische Pilotversuche.
Für Händler, die das electronic-cash-System nutzen, erweitert sich durch EAPS die Zahl der ausländischen Debitkarten, die sie ohne die Nutzung eines der internationalen Bezahlsysteme von Visa oder Mastercard akzeptieren können, und zwar zu denselben Konditionen und Bedingungen wie bei electronic cash, und zwar ohne Zusatzkosten und ohne Abschluss gesonderter Akzeptanzverträge.
Um die Akzeptanz deutscher Debitkarten unter electronic cash in Europa weiter zu steigern, will die deutsche Kreditwirtschaft das sichere, wirtschaftliche und schnelle „electronic cash“ -Verfahren verstärkt im Ausland anbieten. Bislang wird electronic cash an rund 5.000 Terminals außerhalb Deutschlands eingesetzt. Die Teilnahme an der EAPS erweitert diese Möglichkeiten und stärkt somit die Wettbewerbsfähigkeit von „electronic cash“ im entstehenden europäischen Binnenmarkt. Ergänzend dazu sollen bilaterale Akzeptanzabkommen mit anderen europäischen Debitkarten-Bezahlverfahren die Kompatibilität der Verfahren erleichtern und weiteren Teilnehmern den Weg in die EAPS ermöglichen. Denn vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Zahlungsverkehrskulturen und technischen Infrastruktur in Europa kann nur die Einbeziehung der bisherigen Systeme und deren Vernetzung erfolgreich zu einem neuen und einheitlichen europäischen Kartenzahlungsverfahren führen.
Ansprechpartner:
Stefan Marotzke
für den Zentralen Kreditausschuss
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.,
Tel.: 030/20225-5110
Heiner Herkenhoff
Bundesverband deutscher Banken e.V.,
Tel.: 030 / 1663-1200
Dr. Stefan Rabe
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V.,
Tel.: 030 / 8192-160
Dr. Helga Bender
Verband deutscher Pfandbriefbanken e. V.
Tel.: 030 / 20915-330
Melanie Schmergal
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V.,
Tel.: 030 / 2021-1320