13. Juni 2018

Neue Wege und Ziele im kartengestützten Zahlungsverkehr

Informationsveranstaltung der Deutschen Kreditwirtschaft

Der digitale Wandel spiegelt sich auch in der Art wider, wie die Menschen künftig bezahlen wollen. Die Deutschen Kreditwirtschaft will diesen Wandel aktiv mit gestalten. Wie das konkret in der Praxis funktioniert und welche Wege und Möglichkeiten die Zukunft im Zahlungsverkehr bietet, ist Thema der heutigen DK-Info 2018, der jährlichen Informationsveranstaltung der Deutschen Kreditwirtschaft. Gemeinsam mit Handel, technischen Dienstleistern, Fachpublikum und Presse diskutieren Vertreter der Kreditwirtschaft im dbb Forum Berlin den Status Quo des Bezahlens in Deutschland sowie künftige Vorhaben, Innovationen und Visionen.

In seiner Einführungsrede betonte Dr. Joachim Schmalzl vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV), dem aktuellen Federführer der Deutschen Kreditwirtschaft, die positive Entwicklung der girocard als Wachstumstreiber des elektronischen Bezahlens: „Die girocard wurde 2017 rund 3,18 Milliarden Mal benutzt und überschritt damit erstmals die 3-Milliarden-Marke. Die Bürgerinnen und Bürger sind bereit nun einen Schritt weiter zu gehen zum kontaktlosen Bezahlen. Bei Sparkassen und Volksbanken Raiffeisenbanken sind bereits heute jeweils rund 10 Prozent der girocard Transaktionen kontaktlos, so Dr. Schmalzl. Das entspricht einer Verdopplung seit Dezember 2017.“

Kontaktlos als Motor des Wandels

Mit welcher Geschwindigkeit der Wandel in den deutschen Geldbörsen aktuell vonstattengeht, zeigte Matthias Hönisch vom Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) mit der Erfolgsgeschichte der girocard kontaktlos: So können schon heute rund 60 Prozent der girocard Terminals im Handel kontaktlose Transaktionen abwickeln. „Das girocard System hat damit deutlich mehr kontaktlos-Akzeptanzpunkte, als jede andere Bezahlkarte in Deutschland“, so Hönisch. Grund für den schnellen Ausbau dürfte zudem die große Akzeptanz auf Kundenseite sein. Die Entwicklung der girocard kontaktlos in der Mineralöl-Branche erläuterte Matthias Meier von ESSO Deutschland: „Wir sind über die Entwicklung mit der girocard kontaktlos bereits sehr zufrieden. Damit diese Entwicklung sich fortsetzt, incentivieren wir alle, die an der Kasse stehen: unsere Kunden ebenso wie unsere Mitarbeiter.“

Den nächsten Schritt in der Evolution der girocard, die digitale girocard, präsentierte Christian Schollmeyer vom DSGV. Ab Sommer dieses Jahres bieten die meisten Sparkassen, Volksbanken und Raiffeisenbanken, sowie die National-Bank ihren Kunden digitale girocards an. „Mobile Payment eröffnet neue Optionen, die Vorzüge der girocard mit den Möglichkeiten des Smartphones zu verbinden“, sagt Christian Schollmeyer. „Zudem liegt es nahe, die Weiterentwicklung in Richtung In-App Payment und neuer Absicherungsmethoden (z. B. Biometrie) umzusetzen.“

Innovationen und Akzeptanzinfrastruktur

Zu den Innovationen der Deutschen Kreditwirtschaft im Bereich der Akzeptanzinfrastruktur zählt etwa das Terminal ohne PIN-Pad (TOPP), das aktuell im Rahmen eines Pilotprojekts getestet wird und ebenfalls Thema der Informationsveranstaltung war. „Diese vereinfachten Terminals ohne PIN-Pad und Steckleser lassen sich etwa in vielen Automaten leichter einbauen oder nachrüsten. Sie ermöglichen so, in Kombination mit der NFC-Technologie, das elektronische Bezahlen in neue Bereiche zu bringen, die bisher stark vom Bargeld dominiert waren“, so Albrecht Wallraf vom Bundesverband der deutschen Banken. Michael Rabe vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands betont: "Die digitale girocard bietet auch den Händlerbanken große Chancen für Kooperationen, zusätzlichen Dienstleistungen und Produkterweiterungen.“

Einen Blick über die Grenzen hinaus bot zudem Dr. Cédric Sarazin, Cartes Bancaires CB. Er erläuterte, wie unser Nachbar Frankreich mit den Themen kontaktlos, Mobile Payment und Instant Payment umgeht. „Lokale Kartensysteme wie girocard und Cartes Bancaires haben viele Vorteile für alle Beteiligten der Zahlungskette. Sie sind preisgünstig, unabhängig und achten in besonderem Maße die europäischen Regeln für Sicherheit und Datenschutz“, so Dr. Sarazin.

 

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